Im Sommer 2019 hatte ich das Privileg, ein indigenes Filmkollektiv aus Brasilien zu interviewen.
In über zwei Stunden erzählten Bepunu, ein Indigener der Mẽbêngôkre/Kayapó, und Simone Giovine, ein italienischer Filmemacher, der bereits einige Jahre bei den Mẽbêngôkre lebt, über das Coletivo Beture, ein gemeinnütziges Filmkollektiv. Sie berichteten darüber, wie sie sich das Medium Film zu eigen machten, um die Kultur der Mẽbêngôkre festzuhalten und nach Außen hin sichtbar zu machen. Außerdem ging es um westliche Einflüsse in ihrer Kultur und wie essenziell wichtig es ist, den Regenwald zu erhalten: Ein Unterfangen, welches in Brasilien politisch immer schwieriger wird.
Auch aus sprachlicher Perspektive wurde das Interview übrigens spannend: Bepunu und Simone Giovine waren in Berlin zu Gast, um ihre Arbeit im Filmkollektiv vorzustellen. Wir haben das Interview auf Portugiesisch durchgeführt. Da Bepunu sich bei manchen Formulierungen in seiner indigenen Muttersprache, der Sprache der Mẽbêngôkre, wohler fühlte, hatte Simone Giovine ihn manchmal übersetzt. Simone selbst hatte, bevor er zu den Mẽbêngôkre gezogen ist, einige Jahre in Buenos Aires verbracht. Dadurch wechselte er manchmal ins argentinische Spanisch. Da ich neben dem Portugiesischen am liebsten uruguayisches Spanisch spreche, was dem argentinischen sehr nahe kommt, konnten wir uns stets gut verständigen. So war ein spannender Austausch verschiedener Kulturen gegeben!
Aus dem Interview wurde ein Zeitungsartikel, der in der Online-Ausgabe der Tópicos, 3. Ausgabe des Jahres 2019 auf Deutsch erschien. Es handelt sich dabei um die Zeitschrift der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft, eine Anlaufstelle, die für jeden empfehlenswert ist, der sich für Deutsch-Brasilianische Beziehungen, kulturellen und politischen Austausch interessiert.
Klick hier, um den Zeitungsartikel in voller Länge zu lesen. Du findest ihn auf den Seiten 19/20 der Zeitschrift!
Rechtlicher Hinweis zum Bild:
Brazil_location_map.svg: NordNordWest derivative work: Виктор В (talk), Relief Map of Brazil, CC BY-SA 3.0